Z22

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ZKM

14.11.07

Hypermedia : The Elastic Charles Project

Elastic Charles:
A Hyper-Media Journal
featuring Micons (moving icons), Dynamic Links, and Elastic Tools
(1988-1989)



Synthetic Movies,

Elastic Tools,

Digital City,

Hyperlearning, Hypermedia, Hypertext

Entnommen: Werner Stangls Arbeitsblätter

Der Begriff Hyperlearning meint ein Ensemble gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen, das in bisher ungekanntem Ausmaß zu einer Verbindung von Wissen, Erfahrung und menschlichem Geist auf der technologischen Basis Neuer Medien führt. Traditionelle Bildungsorte (Schule, Hochschule, Weiterbildungabteilungen von Firmen) haben bisher die Verteilung von Wissen und Information "überwacht" und "zensiert" und Zertifikate ausgestellt. Das ist jedoch einem "Bedarfslernen" in einer von technischen Innovationen geprägten Welt nicht mehr angepaßt. Durch vernetzte Neue Medien ergeben sich unendliche Wahlmöglichkeiten ("microchoices") für Bildungsinhalte.


Hypermedia ist die damit verbundene neueste Form, Bildungs- und Lernprozesse mit dem Computer zu verknüpfen. Hypermedia setzt sich aus den Begriffen Hypertext und Multimedia zusammen. Betont werden dabei die große Vielfalt der Präsentationsweisen und -quellen und die damit verbundene differenzierte Ansprache der Sinnesorgane.

Wirklich neu ist der kommunikative Aspekt der Interaktion. Der Computer reagiert hier nicht mehr im Sinne von richtig oder falsch auf eine vorgegebene Antwort, sondern der Nutzer kann z.B. in einer Simulation Parameter verändern und sich spezielle Hintergrundinformationen als Onlinehilfe geben lassen.

In Hypertext-Anwendungen liegen nicht-lineare vernetzte Strukturen vor, die hierarchisch aufgebaut und vielfältig verschachtelt sein können. Die starre sequentielle Programmstruktur wird bei Hypertexten also verlassen. Es entsteht eine Art Netzstruktur, die allerdings für den Benutzer meist verborgen bleibt.
Allgemein kann man bei Hypertext-Anwendungen über Verknüpfungen (sog. Hyperlinks) von einer Stelle im Text, dem sog. Anker, eine logische Verbindung zu einer beliebigen anderen Stelle in diesem Text (man sagt auch: "zu einem anderen Knoten") oder zu einem anderen Dokument herstellen.
Diese Hyperlinks müssen aber nicht unbedingt zu anderen Texten führen, es lassen sich auch Abbildungen, Grafiken, Animationen oder Film- und Tonsequenzen damit aufrufen.

Der Lernende kann sich dadurch nach seinen individuellen Bedürfnissen Informationen heranziehen und Inhalte dort vertiefen, wo es für sein Verständnis notwendig ist und der eigenen Interessenlage entspricht. Lerntheoretischer Hintergrund ist der Konstruktivismus, nachdem sich jeder Mensch seine eigene Welt konstruiert, indem er Wahrgenommenes auf dem Hintergrund bestehender Wissenskonstrukte interpretiert und formt.


Das Hauptproblem bei Hypertext- bzw. Hypermedia-Anwendungen ist die Orientierung im bzw. die Navigation durch das komplexe und vielfältig vernetzte System von Daten. Häufig weiß der Nutzer nicht mehr genau, wie er überhaupt zu der aktuellen Seite gekommen ist, oder wie er zu einer vorher betrachteten Seite zurückkommt, da er durch das Anklicken sehr vieler Links zahlreiche Ebenen des Systems durchwandert und immer mehr die Orientierung verloren hat. In diesem Fall kann man nicht mehr vom gezielten Lernen sprechen, sondern der Benutzer irrt nur noch im System umher und versucht, den Überblick zurückzugewinnen ("Lost in Hyperspace"). Eine solche Verirrung im System kann aber auch zufällig zu nützlichen Informationen und überraschende Querverbindungen stoßen, die letztlich in den aktuellen Lernprozeß passen ("Mitnahmeeffekt") und durchaus den Eindruck des Kreativen erwecken können.

12.11.07

Hypertext

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